Eisbaden

Unter dem Begriff Eisbaden (oder auch Winterbaden) versteht man das Baden in einem freien Gewässer bei niedrigen Wassertemperaturen von etwa 6 °C bis 0 °C. Dabei entsteht ein Kältereiz für den Körper, der verschiedene positive Effekte auf den Körper und die Psyche haben kann.

Diese positiven Effekte reichen von der Stärkung des Immunsystems über die Anregung der Fettverbrennung bis zur Ausschüttung von Endorphinen. Damit das Eisbaden zum Vergnügen und nicht zur Gefahr für den eigenen Körper wird, sollten jedoch ein paar Regeln beachtet werden:

  • Als unerfahrener Eisbader nie alleine in kalte Gewässer steigen, gerade am Anfang kann man schlecht einschätzen, wie der Körper auf die Kälte reagiert.
  • Es empfiehlt sich, sich vorher gut aufzuwärmen, so kann der Körper besser mit der Kälte umgehen.
  • Das bereitlegen trockener Kleidung hilft, nach dem Bad nicht auszukühlen.
  • Am besten ist es, nach dem Bad den Körper von innen, durch Bewegung aufzuwärmen. Wärme von Außen (heiße Dusche, Heizung im Auto usw.) helfen nur bedingt und bei weitem nicht so gut.

Das Eisbaden selbst kann bei entsprechenden Außentemperaturen in Seen, Flüssen (Achtung, gegebenenfalls kälter und wegen der Strömung etwas gefährlicher!), Eisbadtonnen oder auch in der heimischen Badewanne praktiziert werden. Ich selbst habe das Glück, mehrere schöne Badeseen in unmittelbarer Umgebung meines Wohnortes vorzufinden und kann so sogar auf verschiedene natürliche Gewässer zurückgreifen. Begonnen habe ich erst letztes Jahr (2023) im Oktober und ich würde jedem empfehlen, nicht direkt im Winter bei eingefrorenem Außenthermometer in den nächsten See zu springen. Eine langsame Gewöhnung an die natürlich immer kälter werdenden Wassertemperaturen macht den Einstieg ins Eisbaden deutlich angenehmer als der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. Eine etwas langsamere Eingewöhnung kann man aber auch mit ein paar immer längeren, kalten Duschen über einige Tage oder Wochen hinweg erreichen.

Wenn die Wassertemperaturen einstellig werden, empfehle ich zudem Neoprenhandschuhe und Neoprenschuhe (jeweils mit Stärke 2 mm, gibts z.B. hier). Eine Mütze sollte auch nicht fehlen. Auf die Badehose kann je nach Auswahl der Badestelle eventuell verzichtet werden, ich persönlich finde es unter 6 °C aber deutlich angenehmer mit Hose im Wasser zu stehen (nicht nur aus ästhetischen Gründen, ganz direkt gesagt friert dann auch der Beutel nicht ganz so schnell weg). Wenn Eis aufgeschlagen werden muss um ins Wasser zu gelangen bietet die Hose zudem etwas Schutz für die empfindlichsten Körperteile. Scharfkantige Eisschollen auf kalter Haut (und ganz besonders unten rum) sind nicht schön.

Um gegebenenfalls das Eis aufzuschlagen habe ich mir ein günstiges Beil bei Amazon gekauft. Eine teure Axt wäre mir hier zu schade und der günstigere Artikel erfüllt seinen Zweck absolut.

Ins Wasser geht es dann zügig, ohne viel Abkühlen oder sonst was. Vom großen Zeh bis zum Hals dauert es nur etwa 3 bis 5 Sekunden. Im Wasser bleibe ich dann für gut 4 bis 5 Minuten.

Um nach dem Baden schnell wieder warm zu werden, mache ich am liebsten direkt ein paar Liegestütze an einer Bank oder ähnlichem. Dann ziehe ich mich um und gehe direkt ein paar Schritte. Spätestens nach etwa 200 m ist mir auch bei Außentemperaturen von -10 °C nicht mehr kalt, die entsprechende (aber nicht übertriebene) Winterbekleidung vorausgesetzt.

Der größte Benefit, den ich persönlich aus dem Eisbaden ziehe, ist die Entspannung. Ich gehe am liebsten früh morgens, direkt vor dem Arbeiten zum Baden (obwohl ich normalerweise eher nicht der Typ Early-Bird bin). So starte ich gelassener und ruhiger in den Tag, habe schon etwas für mich getan und dann kann eigentlich fast nix mehr schief gehen.

Ich hoffe, ich konnte hier einen kleinen Einblick in das Thema Eisbaden geben und motiviere den ein oder anderen, es auch mal auszuprobieren. Zum Abschluss ein paar Impressionen:

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