Den Sommerurlab 2021 verbrachten wir in Italien, größtenteils auf der Insel Giglio. Mit unserem Camper Van fuhren wir also nachts los gen Süden um dann gegen 04:00 Uhr morgens die Grenze nach Italien zu überqueren. Entgegen aller Vermutungen und Vorbereitungen, interessierte sich hier niemand für irgendwelche Impfausweise, Corona-Tests oder Einreiseformulare. Naja, umso besser, das hätte eh nur unnötig Zeit gekostet und wahrscheinlich auch noch einen Stau produziert, den wir ja durch unsere nächtliche Fahrt vermeiden wollten (offensichtlich erfolgreich). So ging es zügig weiter und anstatt direkt zur Fähre in Porto Santo Stefano zu fahren, folgten wir einem Tipp von Freunden und fuhren zunächst auf einen kleinen Stellplatz bei Saturnia. Hier verbrachten wir den ersten Tag und die erste Nacht, um am folgenden Tag gleich früh morgens die Therme „Cascate del Mulino“ zu besuchen. Hatten wir hier am Vortag noch Menschenmassen sich in den Sinterbecken aalen sehen, so sah das ganze um 06:00 Uhr morgens schon deutlich entspannter aus. Gerade mal 2 andere Personen hatten es sich in dem 37,5 °C warmen Wasser bequem gemacht. Keine Zeit verlierend sprangen wir umgehend ebenfalls ins warme Nass und genossen die wenigen Minuten bis auch zu so früher Stunde immer mehr Menschen kamen um sich dieses Naturschauspiel anzusehen. Wir blieben noch eine Weile vor Ort bis uns die Dichte an Insta-Models und anderer Besucher doch zu hoch wurde. Die Antworten auf die Fragen des Earthcache „Le cascatelle del Gorello“ konnte ich noch schnell ermitteln, bevor wir uns auf den Rückweg zum Stellplatz machten.
Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Fährhafen. Nach einem Tag am Sandstrand von Gianella suchten wir uns einen Stellplatz in Porto Santo Stefano wo wir die Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen trafen wir uns mit Freunden, durch die wir überhaupt erst auf den Trichter gekommen waren, die Insel Giglio zu bereisen. Nach der Überfahrt mit der Fähre ging es zum Campingplatz „Baia del Sole„. Hier verbrachten wir die nächsten Tage am fast leeren Felsenstrand und genossen Sonne, Meer, Pasta, Pizza und alles was man sonst so braucht. Nach ganz viel Ausspannen packte mich dann doch mal etwas die Abenteuerlust und ich paddelte mit einem unserer Begleiter mit den SUPs zu den nahe gelegenen Überresten eines Förderturmes, bei dem sich das Final des Multicaches (eher Rätsel) Isola del Giglio „Cala di Campese“ befinden sollte. Nachdem ich vor Ort ein paar Minuten gesucht hatte, wurde ich von mehreren Italienern mehrfach darauf hingewiesen, dass ich das Gebilde verlassen solle, da es doch stark Einsturzgefährdet wäre. Da konnte ich nicht widersprechen und da kein Cache es wert ist, einen grausamen Tod, durchbohrt von rostigen Metallträgern, zu sterben (ich weiss, da gehen die Meinungen auseinander…) verließ ich den Förderturm und hatte damit einen DNF zu verzeichnen. Glücklicherweise gab es in der näheren Umgebung noch einen anderen Multi, der mich ohnehin deutlich mehr juckte. Isola del Giglio: „Miniera di Pirite“ wartete darauf, in einer alten Pyritmine gefunden zu werden. Weil man sowas nicht alleine macht, rekrutierte ich kurzerhand alle drei tauglich erscheinenden männlichen Mitreisenden und wir machten uns ein paar Tage später auf den Weg die Mine zu erkunden. Die Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht hoch, kannte der ein oder andere Begleiter doch ein paar weitere Minen auf der Insel, die etwa 1 bis 3 Meter begehbar und dann eingestürzt waren. Von der die wir heute besuchen wollten hatten sie jedoch noch nichts gehört. Und das, obwohl sie teils seit mehr als 10 Jahren Urlaub auf Giglio machen. Ausreichend ausgestattet mit Taschenlampen machten wir uns also auf den Weg. Der Einstieg war schnell gefunden und meine Sorge, dass das eine schnelle Nummer wird, verflog sobald wir den Schacht betreten hatten. Hier ging es mehrere hundert Meter in den Berg hinein, diverse Klettereinlagen inklusive. Einfach eine mega Location, in deren hintersten Winkel ich zu meiner Freude einen kleinen Glasbehälter mit Stift und Logbuch finden konnte. Hier hatte sich mal wieder gezeigt, an welch tolle Orte man durch einen gelegten Cache kommt. Auch meine Begleiter waren begeistert und wunderten sich, dass sie bisher nie von diesem coolen Ort gehört hatten.
Zurück am Tageslicht ging es wieder an unseren Felsenstrand, wo wieder Sonne, Meer, Pizza und Pasta genossen wurden bis es ein paar Tage später wieder zurück zum Festland ging. Nach ein paar weiteren ereignisreichen Tagen (platter Reifen bei unseren Begleitern) ging es weiter in Richtung Heimat. Um die Heimreise etwas angenehmer zu gestalten machten wir dann noch für eine Nacht stopp in Pisa. Wir besichtigten den Turm (Earthcache Torre pendente di Pisa und Virtual Lean on Me) und waren bald nach einem letzten Zwischenstopp am Gardasee wieder zu Hause.
Schöner Sommerurlaub, schöne Caches, viel erlebt und gut gegessen. So muss das sein.