Wie jedes Jahr, so waren wir auch diesmal wieder zum Christbaumschlagen in Unterweikertshofen. Diesmal gab es tatkräftige Unterstützung von Aalex79 mit Kids, 18Tom60 mit Frau und Junior sowie WolfingerUndWauwau mit Frau und seinen Mädels (aber ohne Wauwau).
Wie immer startete die Reise beim Gräflich von Hundt’schen Schloss. Mit dem Traktor bzw. auf dem Anhänger fuhren wir Richtung Norden, näher an das angedachte Zielgebiet. Nach der Ankunft im ersten Basislager wurde sich erst mal orientiert und im Schein eines zentral errichteten Lagerfeuers die Abfahrtsstelle des zweiten Expeditionsfahrzeuges ausfindig gemacht. Dieses sollte uns noch weiter in die tiefen Wälder der Unterweikertshofener Forstverwaltung vordringen lassen. Unser ortskundiger Führer, der das Fahrzeug durch das unwegsame Gelände zu steuern vermochte, brachte uns so zum deutlich höher gelegenen, zweiten Lager. Auch hier diente als Ausgangs- und Orientierungspunkt ein Feuer, welches von fachkundigem Personal gefüttert und so am Leben gehalten wurde. Wir verließen das Fahrzeug, welches sich sogleich auf den Rückweg ins Tal machte.
Nur wenige andere verirrte Seelen und potentielle Baumfäller hatten sich bis hier hinaufgewagt. Manche waren bereits fündig geworden, andere standen noch (genau wie wir) mit leeren Händen da. Zunächst mussten wir uns nun für einen Claim entscheiden, auf dem wir unser Glück bei der Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum versuchen wollten. Wir einigten uns schnell auf denjenigen, der augenscheinlich noch gänzlich unangetastet war, den heute noch kein Mensch betreten hatte. 18Tom60 sicherte uns ausrechend Sägen für die Gruppe und so zogen wir los, weg vom Lager, weg vom sicheren und wärmenden Feuer und hinein ins Ungewisse.
Wir beschlossen uns aufzuteilen und die Suche nach potentieller Beute familienweise fortzusetzen. Schon bald fanden wir uns umringt von prächtigen Exemplaren der Gattung Abies wieder. Wir einigten uns erstaunlich schnell für eine kapitale Abies nordmanniana (Nordmann-Tanne), welche unser Säge nur wenig entgegenzusetzen hatte (hier in freier Natur gilt halt noch das Recht des Stärkeren bzw. des besser Ausgerüsteten). Ohne viel Gegenwehr brachten wir die Abies nordmanniana zu Fall. Der harzige Kadaver wurde sogleich von den beiden jüngsten Familienmitgliedern an Vorder- und Hinterseite gepackt und in Richtung des sicheren Lagers abtransportiert.
Auf dem Rückweg trafen wir auch wieder auf die anderen Familien, welche ebenfalls stolz ihre Beute präsentierten. Manche waren bei Ihrer Jagd anscheinend in eine Art Rausch verfallen, weshalb sie sich nicht mit nur einem Opfer zufrieden geben konnten. Gemäß dem Motto: „jeder nimmt so viel er tragen kann“ wurde so eine Schneise der Verwüstung zurückgelassen und beinahe jedes für brauchbar gehaltene Nadelgewächs gefällt und mit genommen.
Im oberen Basiscamp angekommen, begutachteten wir noch einmal die von den anderen dahingerafften Gehölze, die in naher Zukunft unsere Wohnzimmer optisch aufwerten sollten. Schon bald war das Fahrzeug wieder in Sicht, welches uns wieder zurück zum unteren Lager bringen sollte. Die Fahrt über Stock und Stein und durch knietiefen Schlamm hatten wir dank des geschulten Fahrers bald sicher hinter uns gebracht.
Unten angekommen überreichten wir den anwesenden Vertretern der Forstverwaltung den obligatorischen Obolus, wodurch die erlegten Nordmann-Tannen endlich offiziell in unseren Besitz übergingen. Die Weiterfahrt zum gräflichen Schloss war ebenfalls bald überstanden und endlich konnten wir uns auf dem dortigen Christkindl-Markt mit Bockburger, Gemüsesuppe, Steaksemmel und anderen weihnachtlichen Spezialitäten von den Strapazen der vergangenen Stunden erholen. Alles in allem eine erfolgreiche Exkursion ins niemals zu unterschätzende Dachauer Hinterland.
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