Rückkehr zum Bunker am See

Eigentlich wollten Sancho-Panza und ich einen gerade ermittelten Bunker im Osten von Bayern besuchen. Aufgrund der noch vorherrschenden nächtlichen Ausgangsbeschränkung im Zielgebiet, entschieden wir uns jedoch dafür dem Anfang des Monats besuchten und nicht genauer erforschten Bunker in nördlicher Richtung noch einmal einen Besuch abzustatten. Ausgestattet mit allem, was möglicherweise notwendig sein könnte, also Schaufel, Leiter, Seil und Taschenlampe(n), machten wir uns also auf den Weg. Da es vor Ort noch relativ hell war, entschieden wir uns zuerst noch ein paar andere vielversprechende Plätze in der Umgebung auszukundschaften. Im Bunker wäre es ja sowieso dunkel. Wir fuhren also zu einem nahegelegenen Wald und fanden dort unter Zuhilfenahme einer alten Karte mehrere verfallene Gebäude (mit, wie ich später herausfand, geschichtsträchtigem Hintergrund), von denen bis auf Mauern und Dach nicht mehr viel übrig war. Gleich beim ersten sollte ein Geocache versteckt sein. Also machte ich mich im Gebäude bei den angegebenen Koordinaten auf die Suche. Leider wollte sich der Cache jedoch nicht zeigen und so gab ich nach ein paar Minuten wieder auf. Wir waren ja nicht hauptsächlich zum Cachen hier, sondern um uns geschichtsträchtige Bauten anzusehen. Gleich neben dem ersten Gebäude fanden wir zwischen den Büschen eine Betonplatte. Auf der anderen Seite führte eine Treppe nach unten und eine Tür ließ uns in einen kleinen, mit Wasser gefluteten Raum hineinsteigen. Dieser war schnell erkundet und wieder am Tageslicht angelangt weckte eine Art betonierter Gullideckel unsere Neugierde. Mittels eines abgebrochenen Zaunpfahles hebelten wir den Deckel auf und fanden einen Geziegelten Schacht darunter, der einige Meter in die Tiefe führte. Leider aber auch nicht mehr und nicht weniger. Wir kamen an ein paar weiteren verfallenen Gebäuden vorbei und fanden dann doch auch noch einen bereits gesprengte Bunker. Dieser war jedoch dermaßen zerstört, dass man eigentlich nur über die Trümmer klettern konnte bzw. unter den ein oder anderen Betonrest. Hier stellte mein Begleiter dann fest, dass sein Mobiltelefon nicht mehr an der erwarteten Stelle (Hosentasche) zu finden war. Mit leichter Panik im Gesicht eilte er zurück zum Parkplatz, vermutete er das vermisste Objekt doch auf dem Dach meines Autos, da er von hier ein letztes Lebenszeichen an die Frau Gemahlin übermittelt hatte. Also lief er im Sauseschritt zurück zum Auto. Ich folgte, versuchte aber erst gar nicht, Schritt zu halten. Auf dem halben Rückweg lag das erste Gebäude, in dem der Cache versteckt sein sollte. Also schickte ich Sancho meine Position, in der Hoffnung, dass er fündig geworden war und versuchte mein Glück noch einmal. Und wieder war da nix an der angegebenen Stelle. Bald darauf stieß Sancho (wieder im Besitz seines Telefones) dazu und begann ebenfalls, das Gebäude noch einmal zu inspizieren. Nach wenigen Minuten kam dann ein „was ist denn das hier?“ von Sancho, der sich weit abseits der angegebenen Koordinaten befand. Aber tatsächlich, da lag das Logbuch in einer Ritze zwischen den Backsteinen. Also schnell signiert und glücklich darüber, an diesem tollen Ort einen Cache gefunden zu haben (schon alleine damit ich diesen Beitrag in der Kategorie „Geocaching“ posten kann) und weiter Trümmer gucken.

Es wurde langsam dunkel und irgendwann entschieden wir, dass die Zeit gekommen ist, unser vermeintliches Hauptziel des Abends anzugehen. Also fuhren wir noch etwa einen Kilometer weiter zu dem See, an dem der vorab schon besuchte Bunker liegt. Geparkt, Schaufel und Lampen eingepackt und ab durch die Hecke zum möglichen Einstieg. Dort angekommen mussten wir erst mal ein bisschen graben, bis das Loch groß genug zum Hineinkrabbeln war. Als das jedoch getan war, schob ich mich bäuchlings hinunter in die Dunkelheit. Drinnen angekommen konnte ich mich in der Hocke fortbewegen. Sancho kam dazu und wir mussten leider feststellen, dass hier schon wieder Schluss war. Wir waren in einem kleinen Raum unter den eingestürzten Trümmern, aber es führte kein Weg weiter ins Innere… Also ging es wieder nach draußen und wir machten uns auf den Heimweg. Dieser letzte Bunker bot nun also nicht das, was wir uns hier erhofft hatten, die früher am Abend gefundenen Gebäude rechtfertigten die Anfahrt jedoch allemal.

Sehr cooler Ausflug also mal wieder, beim nächsten mal geht es dann vielleicht endlich zu dem vielversprechenden Bunker im Osten (Bayerns).

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